Schnell fällt auf, dass mit seinem Becken irgendwas nicht stimmt. Also ab zum Tierarzt, Röntgendiagnostik ist das Mittel der Wahl.
Das Ergebnis, schwarz auf weiß, und auch ohne Gegenlicht prima zu erkennen, haut uns vom Stuhl. Das Becken war gebrochen und ist entsprechend schief zusammengewachsen.
Auch in diesem Fall entscheiden wir uns gegen eine Operation, Filos kommt mit seinen Behinderungen erstaunlich gut zurecht.
Nichts ist Filos wichtiger als seine Unabhängigkeit. Er trifft seine eigenen Entscheidungen. Wo er ist, ist vorne. Zu den Futterzeiten treibt er sich schon einmal vorsorglich früher als nötig in der Nähe der Küche rum. Die griechische Ausgabe der Badehandtuch-Platzwarte. Dabei würde sowieso niemand im Entferntesten auf die Idee kommen ihm diesen Platz streitig zu machen.
Er ist manchmal laut. Und auch gerne leise. Gleich nach seiner Unabhängigkeit liebt Filos Kuscheleinheiten über alles. Dann nehmen seine niedlichen Knopfaugen einen ungewohnt verklärten Ausdruck an.
Dieser kleine, intelligente Kokoni hat eine einnehmende und fast greifbare Präsenz. Von seiner Willensstärke würden wir uns gerne das ein oder andere Scheibchen abschneiden.
Filos, der wochenlang mit mehreren furchtbaren Traumata in den Bergen Griechenlands auf sich alleine gestellt überlebt hat, lehrt uns, dass Größe, Wille und Stärke so überhaupt gar nichts mit physischer Unversehrtheit zu tun hat.